Vanadhamma-Yoga

Achtsamkeit & Bewegungsmeditation 
in Emmerting

Willkommen
Ich habe lange überlegt, welchen Titel ich dieser Webseite geben soll; denn ich wollte nicht einfach nur eine hübsch klingende Überschrift, sondern einen Namen, der ausdrückt, was Yoga für mich ist und worauf ich meine Art zu unterrichten stütze. Schließlich habe ich mich für "Vanadhamma" entschieden; das setzt sich zusammen aus "Vana" (Wald) und "Dhamma" ("die Lehre aller Phänomene", oft synonym für die buddhistische Lehre). Bäume und Wälder spielen in vielen Kulturen eine wichtige Rolle. Sie können sinnbildlich für das Dickicht des Lebens stehen, das uns manchmal in die Irre führt; gleichzeitig spenden sie uns aber auch Schutz und Schatten und erinnern uns daran, dass wir im Ökosystem Teil eines großen Ganzen sind. Der Buddha erlangte unter einem Baum die Erleuchtung und seit jeher ziehen sich Mönche und Nonnen verschiedenster Religionen und Traditionen in die Natur zurück, wenn sie innere Einkehr und Stille suchen. Und nicht zuletzt ist es einfach viel schöner, draußen in der Natur zu üben als in einem stickigen Innenraum ;-) Ich praktiziere Yoga als Teil meines buddhistischen Weges und habe hier einige Infos für Interessierte zu Theorie und Praxis zusammengetragen. Viel Spaß beim Lesen, Schauen, Hören und Ausprobieren!

Ich habe auf dieser Webseite nicht das Ziel, eine religiöse Doktrin zu verbreiten, auch wenn buddhistische Begriffe öfter auftauchen. Denn der Buddha selbst hat klar gemacht, dass seine Lehre keine Religion bzw. Doktrin ist (auch wenn der Buddhismus heute auf der Liste der Weltreligionen steht und es Elemente gibt, die als "religiös" durchgehen könnten, je nachdem, wie man "Religion" definiert). 

Der Buddha betonte, dass er einen Pfad lehrt; in anderen Worten, das Dhamma ist eine Methode bzw. ein Übungsweg, der nicht an ein religiöses Dogma gekoppelt ist und deshalb von Angehörigen aller Glaubensrichtungen praktiziert werden kann. Dasselbe gilt für Yoga und die damit verbundenen Konzepte. Ich möchte das an dieser Stelle ausdrücklich klarstellen, damit nicht der Eindruck entsteht, dass ich hier irgendwen zu irgendetwas bekehren möchte ;-)


Der Yoga-Weg
Yoga wird heutzutage von vielen als Trendsportart betrieben; tatsächlich ist Yoga jedoch eine Philosophie und bedeutet ursprünglich "verbinden / in Einklang bringen". Die körperlichen Haltungen sind dabei nur eines von acht Elementen des yogischen Übungsweges: 

1. Yamas (wie man mit anderen umgeht, darunter fällt u. A. das Gebot der Gewaltlosigkeit)

2. Niyamas (innere Disziplin, darunter fällt z. B. Selbstreflexion)

3. Asanas (das sind die Körperhaltungen, die landläufig oft mit "Yoga" gleichgesetzt werden)

4. Pranayama (Atemübungen)

5. Pratyahara (Disziplin bzgl. Ablenkung durch die fünf Sinne)

6. Dharana (Konzentration, aufbauend auf 5.)

7. Dhyana (Meditation, aufbauend auf 6.)

8. Samadhi (die höchste Stufe von Konzentration und das Erleben inneren Friedens)

Yoga ist also ein "Werkzeug" zur Selbstkultivierung und wird in verschiedenen Religionen als Instrument auf dem Weg zur Weisheit praktiziert. Der yogische Pfad ähnelt dabei in seinen Grundzügen dem buddhistischen achtfachen Pfad. Die Tabelle im nächsten Abschnitt zeigt, wie die Elemente der beiden Wege miteinander in Verbindung stehen.


Buddhistischer Achtfacher PfadAchtfacher Yoga-Pfad
StufeErläuterungEntsprechung
Rechte Erkenntnis
Grundverständnis der vier edlen Wahrheiten (was ist Leid, wie entsteht es, wie endet es, was ist der Weg um es zu beenden)

Rechte Intention
Sich nicht von Lust und Gier kontrollieren lassen; freundliche und gütige Geisteshaltung 
Rechte Sprache
Keine falsche, spaltende Rede; nicht verletzend sprechen; kein unsinniges Gerede 
Yamas
Niyamas
Asanas
Rechtes Handeln
Lebewesen nicht schaden; nichts nehmen, das nicht gegeben wurde; keine sexuellen Ausschweifungen
Rechter Lebenswandel
Auf eine Art leben, ohne „Rechte Sprache“ und „Rechtes Handeln“ zu verletzen
Rechtes Streben
Ungute Geisteszustände loslassen bzw. nicht entstehen lassen; gute Geisteszustände fördern 
Pratyahara
Pranayama
Dharana
Dhyana
Samadhi
Rechte Achtsamkeit
Achtsam in Bezug auf Körper, Gefühle, Geist und Dharma sein
Rechtes Meditieren
Die vier Dhyanas (höhere Meditation) üben


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Meditation
Im folgenden Abschnitt findet ihr einen Audio-Player, mit dem ihr eine Reihe von geführten Meditationen abspielen könnt. Es gibt viele verschiedene Arten des Meditierens; für Anfänger, die noch nicht gewohnt sind, ihren Kopf "leer" zu machen, eignen sich jedoch erfahrungsgemäß geführte Meditationen mit Visualisierungen am besten, da man sich leichter konzentrieren kann, wenn man aufgefordert wird, sich ein bestimmtes Bild im Kopf vorzustellen. Ihr könnt die Meditationen im Sitzen oder im Liegen ausführen; es sollte eine für euch bequeme Körperhaltung sein, in der ihr gut und frei atmen könnt.  
Das Yogacara
Ich übe Yoga als Teil meines Weges in der buddhistischen Yogacara-Denkschule. Buddhismus sehr divers. Es gibt zahlreiche Strömungen, die sich zwar alle auf die "vier edlen Wahrheiten", den "achtfachen Pfad" (siehe oben) und weitere gemeinsame Grundlagen stützen, sich in ihren Praktiken allerdings stark unterscheiden. Im Yogacara liegt der Fokus auf der menschlichen Psyche und wie diese unsere individuelle Realität beeinflusst; deshalb ist diese Denkschule auch und gerade heutzutage interessant, wo viele Menschen mit ihrer mentalen Gesundheit Schwierigkeiten haben. Der folgende Abschnitt gibt Interessierten eine kurze Einführung in die Yogacara-Philosophie.
Prolog: Xuanzang und das Yogacara

Prolog: Xuanzang und das Yogacara

Die Inhalte hier stützen sich auf die Yogacara-Lehren in der Cheng Wei Shi Lun. Aber wer hat sie geschrieben? Erfahrt hier die unglaubliche, aber wahre Geschichte von Xuanzang.

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Basics: Liebende Güte und Weisheit

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Die Basis allen buddhistischen Übens sind Liebe, Weisheit und Meditation; erfahre hier, wie diese drei zusammenhängen.

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Was ist eine "Person"?

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Was meinen wir eigentlich, wenn wir "Ich" sagen? Und warum behaupten Buddhisten, sie hätten kein "Selbst" im eigentlichen Sinne?

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Die acht Bewusstseinsarten

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Der Yogacara-Buddhismus unterscheidet acht Teile des Bewusstseins, die unsere individuelle Realität erschaffen.

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Was ist "Realität"?

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Ein Grundproblem der Menschen ist, dass wir dazu neigen, unsere subjektive Realität als objektive "Wahrheit" misszudeuten.

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Alles, was wir erleben, wird im achten Bewusstsein als "Samenkörner" gespeichert, die als kleinste Einheiten des Unterbewusstseins fungieren.

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Unbeständigkeit und "Nicht-Selbst"

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Viele Menschen missverstehen diese beiden Begriffe als etwas Negatives; sie bedeuten jedoch Empowerment und Hoffnung.

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Gefühle: Kusala und Akusala

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Im Yogacara unterscheidet man zwei Grundkategorien von Gefühlen, die auch in Zusammenhang mit der buddhistischen Ethik stehen.

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Was ist Karma (nicht)?

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Jeder hat schon mal den Begriff "Karma" gehört, aber was ist das eigentlich genau - und warum wird er immer wieder missverstanden?

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Epilog: Vom Loslassen sogar des Dharmas

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Der Buddha sagt, sogar das Dharma selbst solle man in letzter Konsequenz loslassen - erfahre hier, was er damit meint.

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Über mich
Ausbildung: 
  • Biologie (Diplom 2009)
  • Buddhismuskunde (Master 2023)
  • Heilpraktikerin im Bereich Psychotherapie (Zulassung Gesundheitsamt 2024)
  • RYT-300 Yogalehrerin in Ausbildung (seit 2023)

Ich bin 1985 geboren, in Emmerting aufgewachsen und habe ungefähr im Alter von 10 Jahren angefangen, mich mit Meditation zu beschäftigen. Yoga habe ich dann mit 16 als wunderbares Werkzeug auf diesem Weg entdeckt. Nach einem Bio-Studium in München und zehn Jahre fleißigen Chinesisch-Lernens habe ich schließlich sechs Jahre in China gelebt und anschließend fast ein Jahr in den USA (in einem dortigen chinesischen Kloster), um mich intensiv mit dem buddhistischen Dharma zu beschäftigen.

Während dieser Zeit habe ich auch einen Master in Buddhismuskunde gemacht, mit Schwerpunkt buddhistische Psychologie und Mental Health; in meiner Wahlheimat Xi'an habe ich eine kleine Yogagruppe aufgebaut und zusammen mit einem buddhistischen Zen-Mönch Dharma-Workshops geleitet. Zurück in Deutschland, habe ich die Zulassungsprüfung zur Heilpraktikerin im Bereich Psychotherapie abgelegt und bin nun dabei, mich über eine Yogaschule in Kalifornien offiziell und schwarz auf weiß zur RYT-300 Yogalehrerin zertifizieren zu lassen.

Ich freue mich, meinem Heimatort etwas zurückgeben zu können, indem ich das, was ich gelernt habe, nun ehrenamtlich weitergeben darf.

Weitere Infos:

Food-Blog auf Insta: @kerstinhan_leafeater

Yogacara-Selbsthilfeprogramm bei Zwängen:
https://www.ocdandbuddhism.com/
WANN UND WO?
Wir üben immer mittwochs von 18:30 bis 19:30 Uhr in der Aula der Grundschule Emmerting (oder im Frühling & Sommer auch mal außerplanmäßig im Freien). Die Teilnahme ist kostenlos und es ist keine Anmeldung nötig; einfach vorbeikommen und mitmachen :-)

Da die Übungsstunden über den Sportverein (SV DJK Emmerting) laufen, solltet ihr, wenn ihr langfristig mitmachen möchtet, beim Verein eine Mitgliedschaft beantragen; das ist auch aus versicherungstechnischen Gründen wichtig. Wenn ihr Vereinsmitglieder seid, könnt ihr außerdem auch alle anderen Sportangebote des Vereins nutzen, es lohnt sich also auf jeden Fall. Das Antragsformular findet ihr auf der Webseite des SV DJK Emmerting.
IMPRESSUM
Verantwortlich für den Inhalt: Kerstin Han 
Kontakt: hankerstin85@gmail.com

Texte: Kerstin Han

Grafiken: Kerstin Han, erstellt mit CanvaPro AI

Fotos & Videos: Kerstin Han, teils mit CanvaPro AI

Hintergrundmusik: GEMA-freie Stock-Musik, diverse Künstler